publikationen von Bernhard Mosler

diskurs & Progress

Überall individuell angepasst gleich mitregieren

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Ein Staat lässt sich nur soweit anders regieren,

wie sich seine Bevölkerung darauf einstellen kann

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Bernhard Mosler

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Einige Menschen machen zusammen einen Staat aus.   Soweit dieser regierbar ist,  verständigen sich die einzelnen daran Teilnehmenden untereinander und gestalten ihn gemeinsam.  Soweit entwickeln und bewähren sich Abläufe,  die Dazugehörende aneinander binden.

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Liegt in einem Staat,  von außen betrachtet,  vieles im Argen,  mag es so erscheinen,  dass seine Menschen mit einer anderen Regierungsweise glücklicher sein könnten,  dass man der Bevölkerung eines Auslandes mit vielen Merkmalen einer Diktatur bloß seine personelle Spitze abschneiden müsse,  um die Menschen dort von ihrem Joch zu befreien,  ihnen stattdessen eine aus repräsentativ parlamentarischer Demokratie hervorgehende Zentralregierung zu bescheren,   grundsätzlich allen betroffenen Staatszugehörigen ein an umfänglichen individuellen Rechten und Entfaltungsfreiheiten orientiertes Leben zu ermöglichen,  wie man sich das von außen als besser vorstellt.

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Wer in einem Land lebt,   dessen Regierungsweise seinen Menschen mehr Freiheiten und Komfort als die Regierungsweise in einem anderen Land dessen Bevölkerung bietet,  mag es für plausibel halten,  dass internationaler freier Handel und arbeitsteilige Güterproduktion zwischen den beiden Volkswirtschaften in Menschen des Landes mit den kleineren individuellen Freiheiten die Begierde wecken könnte,  ähnlich wie in dem Land mit den größeren individuellen Freiheiten leben zu wollen.

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Dies kann sich bestätigen,   wenn in dem Land,  dessen Lebensbedingungen sich wandeln sollen,  die individuellen Befindlichkeiten einer ausreichenden Zahl von Menschen gemeinsam den Wandel zulassen,  ihr Wille dazu stark genug ist.  Doch alle solche Versuche scheitern,  wenn zu viele in dem Staat Lebende in ihren jeweiligen Befindlichkeiten zu weit weg von dem Wandel sind,  als dass sie ihn mitmachen könnten oder wollten.

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Machen sich einige Staatszugehörige auf den Weg,  einem freiheitlicheren Staat ähnliche Bedingungen im Regieren zu schaffen,  dann geht dies oft nur allmählich in vielen Schritten.

Besonders in einem frühen Stadium des Wandels können Gegner solche Bemühungen leicht im Keim ersticken.  Gelingt ihnen dies nicht,  haben sie später noch eine Chance dazu.  Denn eine aus parlamentarischer Demokratie hervorgehende Zentralregierung ist offen dafür,  in ein Regieren mit mehr Merkmalen einer Diktatur überzugehen.

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Wie anders mit überwindbarerer Hürde wären Menschen in dem unfreieren Staat eher dazu in der Lage,  mehr individuelle Freiheit für sich anzunehmen,  etwas für sich daraus zu machen?  –  Indem man das digitale Informationsnetz zweiter Struktur aufbaute und möglichst vielen Menschen zu ihrer individuellen Lebensgestaltung verfügbar machte,  könnten diese,  so oft sie wollten,  von ihren unterschiedlichen Befindlichkeiten aus in dem Netz recherchieren,  eher umfänglicher als in digitalen Informationsnetzen erster Struktur herausfinden,  was sie in ihrem individuellen Istzustand aus ihrem Leben machen könnten.  Sie wären dazu in der Lage,  ihre Einflussmöglichkeiten als symmetrischer Mitregierende zu entdecken.  Zudem wäre symmetrischeres Regieren weniger anfällig als eine aus repräsentativ parlamentarischer Demokratie hervorgehende Zentralregierung dafür,  sich in ein Regieren mit mehr Merkmalen einer Diktatur zu verwandeln.

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Mit zentralem Regieren überforderte Politiker …