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Bernhard Mosler
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Wäre das Geschehen im sich uns zeigenden Universum vollständig determiniert, wären Menschen mit konsequenter und ausdauernder Forschung womöglich dazu in der Lage, die für uns relevante Zukunft immer genauer im voraus zu kennen. Doch trotz zahlreicher entdeckter natürlicher Gesetzmäßigkeiten trifft dies nicht zu. Körper im Universum verfügen über Freiheiten, sich auf bestimmte oder andere Weisen zu verhalten. In vielen Befindlichkeiten ist offen, was bestimmte Körper allein oder gemeinsam für- oder gegeneinander bewirken werden.
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Strebten substanzielle Körper in den Grenzen ihrer individuellen Freiheitsgrade nicht nach möglichst viel Ablauf und möglichst wenig Vorstellungen, gäbe es vermutlich keine von Körpern gemachten Naturgesetze. Ohne diese wäre es für Menschen ein noch aussichtsloseres Unterfangen, künftiges lebensweltliches Geschehen möglichst genau vorherzusagen.
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Davon ausgehend, dass alle substanziellen Körper nach möglichst viel Ablauf beziehungsweise möglichst wenig Vorstellung streben, können Prognosen der Wahrscheinlichkeit des Eintritts bestimmter künftiger lebensweltlicher Geschehnisse tendenziell erhellender sein, als der Verzicht auf Vorhersagen: Aufschlüsse darüber geben, wie ein Körper 1 und ein Körper 2 einander schaden könnten, wie wahrscheinlich der eine dem anderen Körper einen bestimmten Schaden zufügen wird, wie wahrscheinlich die beiden Körper mit bestimmten Verhaltensweisen einander im Sinne ihrer besonderen Anliegen nutzen werden.
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