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Bernhard Mosler
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Gezielter und flexibler auf persönlich Relevantes konzentrieren
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Je komplexer Daseinsbedingungen sind, umso größere Fähigkeiten werden vom einzelnen Menschen verlangt, für ihn Relevantes, persönliche Risiken und Gelegenheiten zu Verhalten im Sinne seiner besonderen Anliegen zu erkennen.
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Diese Fähigkeiten zu erweitern vermag der Einzelne allerdings nur im Rahmen seiner natürlich begrenzten Kapazität, Informationen an sich heranzulassen. Nur mit einem Teil der von ihm angenommenen Informationen kann er sich genauer befassen. Je ausführlicher ihn bestimmte Informationen interessieren, umso weniger Aufmerksamkeit kann er anderen Informationen zuwenden.
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Je weniger der Einzelne in seiner komplexen Umgebung für seine besonderen Anliegen werthaltige Informationen von für ihn belanglosen Informationen zu unterscheiden vermag, tendenziell umso eher neigt er dazu, sein knappes Budget an Aufmerksamkeit versehentlich mit für seine besonderen Anliegen belanglosen Informationen zu verbrauchen und sich dann nicht mehr angemessen mit für seine Anliegen bedeutsameren Informationen befassen zu können. Tendenziell umso eher ignoriert er nach Verbrauch seiner Kapazität an Aufmerksamkeit ihm zugehende Informationen pauschal. Tendenziell umso eher lässt er sich auf eine relativ schlichte, den Gegebenheiten und seinen Anliegen unzulänglich gerecht werdende Weltsicht ein.
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Tendenziell umso eher ist ihm lästig oder stört ihn alles, was seiner einfachen Weltsicht widerspricht. Tendenziell umso eher ist sein Freund, wer seine einfache Weltsicht teilt und bekräftigt, sein Gegner, wer anderer Meinung ist. Tendenziell umso eher lässt er sich mit anderen auf keine Diskussion mit offenem Ausgang ein. Tendenziell umso eher wünscht er sich, von als störend empfundenen Andersdenkenden nicht mehr behelligt zu werden.
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Mit dem Zugang zum digitalen Informationsnetz zweiter Struktur könnten die vielen einzelnen, ihrer Sinne mächtigen Staatszugehörigen ihre persönliche Kompetenz erhöhen, aus den vielen auf sie zuströmenden Informationen die für ihre jeweiligen Anliegen relevanten herauszufiltern, ihre begrenzte Kapazität an Aufmerksamkeit nicht mit für im Sinne ihrer besonderen Anliegen belangloseren Informationen zu verbrauchen.
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Damit die herausgefilterte Menge an für persönliche Anliegen relevanten Informationen seine begrenzte Kapazität an Aufmerksamkeit nicht übersteigt, könnte der Einzelne die selektierten Informationen noch unterteilen in unbedingt zu beachtende Informationen und weniger bedeutsam erscheinende, denen er nicht so viel Aufmerksamkeit widmen möchte. Auch eine solche detailliertere Priorisierung bestimmter Informationen könnten Recherchen im Netz zweiter Struktur erleichtern.
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Mit seiner umfänglicheren Kompetenz, in den vielen auf ihn zuströmenden Informationen die für seine Anliegen relevanten Informationen zu identifizieren, neigte der Einzelne eher nicht dahin, sich starr auf an den Gegebenheiten gemessen einmal festgelegte Betrachtungen zu beschränken. Eher offener wäre er dafür, Beachtung oder Ignoranz immer wieder neu auf ihn zuströmender Informationen von seiner Bewertung ihrer Relevanz für seine besonderen Anliegen abhängig zu machen.
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Recherchen zu Beziehungen zwischen zwei Körpern