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Bernhard Mosler
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Digitale Daten, die ein Mensch nach Recherche zu einem bestimmten Anliegen im digitalen Informationsnetz zweiter Struktur empfängt, erlauben keine verlässliche Prognose über sein anschließendes Verhalten.
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Ein Beispiel: Jemand wird gefragt, ob er sich einem existenziellen Risiko aussetzen möchte, und weist dies von sich. Dann ermittelt er im Netz zweiter Struktur, dass von einer Person, die er liebt, eine existenzielle Gefahr für ihn ausgeht. Distanziert sich der an seiner existenziellen Sicherheit Interessierte nun von der anderen Person? Oder ignoriert der Liebende die Gefahr und liebt den anderen Menschen wie zuvor? – Er in seinem Kopf entscheidet darüber, ob er sich für möglichst wenig existenzielles Risiko oder so vorbehaltlos wie vor der Recherche für seine Liebe entscheidet. In seinem Kopf treffen die ihm bekannt werdenden, für ihn vermeintlich oder tatsächlich relevanten digital lesbaren Informationen mit allen für ihn relevanten, nicht digital darstellbaren Informationen zusammen. Aus all diesen Informationen trifft er seine Entscheidung für bestimmtes Verhalten. Dies kann ein anderes Verhalten sein, als wenn er bloß die ihm relevant erscheinenden digital lesbaren Informationen einbeziehen würde. Über die höhere Kompetenz im Umgang mit komplexen Daseinsbedingungen zu verfügen, bedeutet nicht, auf Basis von im Netz zweiter Struktur empfangenen Informationen immer die im Sinne eines einzelnen von mehreren persönlichen Anliegen zielführendsten Entscheidungen zu treffen.
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Prognosen zu ökonomischen Entwicklungen …