.… schwächt ökonomische Leistungsfähigkeit
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Bernhard Mosler
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Je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen sind, tendenziell umso schwerer fällt es ihnen zu begreifen, was davon individuell existenziell relevant für sie ist, wie sie im Sinne ihrer jeweiligen Anliegen eingreifen können.
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Je kleinteiliger Kompetenzen für bestimmtes Verhalten unter Staatszugehörigen aufgeteilt werden, für je mehr Bereiche und Aspekte menschlichen Daseins es Experten gibt, tendenziell umso fremdbestimmter werden die vielen Einzelnen. Je fremdbestimmter der Einzelne wird, tendenziell umso weniger Unsicherheit hält er aus. Tendenziell umso größer wird sein Verlangen, rundum sicher zu sein, vor Situationen der Not – Krankheiten, Arbeitslosigkeit, persönlichem Betroffensein von einer allgemeinen Wirtschaftskrise et c. – durch andere, insbesondere die Zentralregierung bewahrt zu werden, oder wenn eine solche Situation bereits eingetreten ist, daraus möglichst schadlos gerettet zu werden. Doch je knapper begehrte Mittel zum Schutz wie zur Rettung sind und je mehr Menschen danach begehren, tendenziell umso eher muss ein solches Maß an Sicherheit in einer bestimmten Hinsicht mit Schwäche und damit höherer Unsicherheit in anderen Belangen bezahlt werden.
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Je komplexer Daseinsbedingungen sind, tendenziell umso schwerer fällt es einzelnen Menschen und Gruppen, beschränkt auf den Zugang zu digitalen Informationsnetzen der ersten Struktur, ihre Chancen im Sinne ihrer besonderen Anliegen zu erkennen. Tendenziell umso eher verlangen Menschen, deren Existenz von betriebswirtschaftlichen Unternehmen abhängt, auch dann deren Fortsetzung, wenn diese eigentlich über zu wenige geschäftliche Perspektiven mit Chancen auf Rentablität verfügen. Tendenziell umso eher sind zentralregierende Personen, die öffentliche Mittel zu verteilen haben, bereit, betriebswirtschaftliche Unternehmen zu subventionieren, die sich mit ihren Produkten auf keinem Markt aus eigener Kraft behaupten. Je mehr solche betriebswirtschaftliche Unternehmen mit öffentlichen Mitteln aufrechterhalten werden, tendenziell umso weniger knapp verfügbare öffentliche Mittel bleiben für volkswirtschaftlich aussichtsreichere Investitionen übrig. Tendenziell umso schwächer entwickelt sich die Volkswirtschaft.
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Verfügten möglichst viele einzelne Menschen bei ihren Recherchen zur Vorbereitung bestimmten Verhaltens über den Zugang zum digitalen Informationsnetz zweiter Struktur, fiele es ihnen tendenziell leichter, Gelegenheiten zu Aktivitäten mit günstigeren Zukunftsaussichten zu erkennen. Tendenziell umso eher würden sie versuchen, diese Gelegenheiten wahrzunehmen. Tendenziell umso leichter fiele es ihnen, sich unabhängig von betriebswirtschaftlichen Unternehmen zu behaupten, die nur mit Subventionen bestehen können. Tendenziell umso geringer würde der Druck, unrentable betriebswirtschaftliche Unternehmen mit Subventionen am Leben zu halten. Tendenziell umso größer würde das Verhältnis von rentablen zu unrentablen ökonomischen Aktivitäten. Tendenziell umso mehr prosperierte die Volkswirtschaft.
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Bei Verfügung über das digitale Informationsnetz zweiter Struktur fühlten sich Menschen tendenziell weniger fremdbestimmt, weniger ohnmächtig, hingegen handlungsfähiger aus Eigeninitiative. Sie würden eher erkennen, wo und wie unter neuen Bedingungen sie wettbewerbsfähig sein können. Sie würden eher keine unerfüllbare Sicherheit für sich von anderen einzufordern versuchen.
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