publikationen von Bernhard Mosler

diskurs & Progress

Wodurch sich symmetrischeres Regieren auszeichnete

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Bernhard Mosler

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Während parteien-demokratisch das Regieren an einige wenige Politiker und von diesen teilweise an einen Apparat von Sachverständigen und Ausführenden delegiert wird,  resultierte symmetrischeres Regieren daraus,  dass viele Staatszugehörige mit Anschluss an die digitale Welt in ihrem Verhalten zur Erfüllung individueller Anliegen auch mögliche oder bereits eingetretene,  persönliche Anliegen betreffende Neben- und Fernwirkungen  mitberücksichtigten;  dass auf Basis des Gesamtbildes der sich so artikulierenden Bedürfnisse von Staatszugehörigen Personen mit der Ausführung bestimmter Aufgaben betraut würden.   Inwieweit und gegebenenfalls nach welchen Verfahrensweisen jeweils sachlich tangierte Staatszugehörige diese  Personen wählen und abwählen oder besondere Gremien nach Kriterien fachlicher Qualifikation spezielle Aufgaben bestimmten Personen zuweisen sollen,  müsste öffentlich diskutiert und als Ergebnis der Meinungsbildung mit einem rechtlichen Rahmen für alle Staatszugehörigen verbindlich werden.

Von symmetrischerem Regieren könnte umso eher gesprochen werden,   je mehr Staatszugehörige über eine besondere Kompetenz verfügten,  in ihr jeweiliges Verhalten größere Zusammenhänge einzubeziehen – zu erkennen,  welche möglichen Neben- und Fernwirkungen sie mit ihrem Verhalten auszulösen vermögen;  prüfen zu können,  ob mögliche Neben- und Fernwirkungen ihren jeweiligen persönlichen Anliegen entsprechen oder zumindest ihren Absichten nicht zuwiderlaufen würden,  und dies im weiteren Verhalten zu berücksichtigen.

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Welche technischen Voraussetzungen müssten zu symmetrischerem Regieren erfüllt sein?

Gegeben sein müssten die zweite Forschungsstruktur und das aus ihr hervorgehende digitale Informationsnetz zweiter Struktur.   Allen Zugehörigen des Staates,  in dem symmetrischer regiert werden soll,  müsste der Zugang zum Informationsnetz zweiter Struktur gewährt werden.  Keinem Zugehörigen dürfte der Zugang willkürlich oder mit Gesetzeskraft eingeschränkt werden.   Nur naturbedingt vorgegebene, durch Krankheit oder Unfall entstandene Besonderheiten in der individuellen psychischen und physischen Befindlichkeit dürften die Möglichkeiten des Einzelnen zur Nutzung des Informationsnetzes zweiter Struktur erschweren oder verwehren.

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Könnte sich symmetrischeres Regieren in einem Staat zu einem diktatorischeren Regime hin wandeln?

Die Einflüsseteilung unter den Zugehörigen eines Staates wäre bei symmetrischerem Regieren ausgeprägter als bei parteien-demokratisch zustandekommendem Regieren.  Je breiter die Einflüsseteilung in symmetrischerem Regieren wäre,  tendenziell umso unwahrscheinlicher gelänge es einer Teilgruppe im Staat,  ein diktatorischeres Regime zu errichten.

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Wie mächtig Zentralregierungen von Staaten bei symmetrischerem Regieren wären

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