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Bernhard Mosler
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Je mehr die zentralregierenden Personen von der Gesamtheit der Staatszugehörigen als Autorität anerkannt werden, tendenziell umso fähiger ist die Zentralregierung eines Staates, dessen Entwicklung zu beeinflussen. Diese Autorität kann aus der Einsicht vieler Staatszugehöriger resultieren, mit der vorhandenen Zentralregierung ihre jeweiligen Anliegen auskömmlich oder besser als auf andere Weise verwirklichen zu können. Für sich persönlich Klarheit darüber zu erlangen, könnten dem einzelnen Staatszugehörigen Ermittlungen im digitalen Informationsnetz zweiter Struktur erleichtern.
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Je mehr zentralregierende Personen unter Bedingungen symmetrischeren Regierens mit der Macht des Stärkeren bestimmte Dinge im Staat durchzusetzen versuchten, je größer die Zahl der Menschen im Staatsgebiet wäre, mit deren persönlichen Anliegen das Befohlene kollidiert, und je mehr von diesen Menschen am symmetrischeren Regieren teilnähmen, eine umso größere Macht hätten die zentralregierenden Personen gegen sich.
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Symmetrischeres Regieren würde nicht an den territorialen Grenzen eines Staates enden. Einen je höheren Anteil an der Erdbevölkerung ein Staat umfasst, tendenziell umso mehr Einfluss auf das erdweite Geschehen hätten dessen einzelne an die digitale Welt angeschlossenen und symmetrischer mitregierenden Einwohner zusammen betrachtet. Aber dies würde die Macht zentralregierender Personen in einem Staat mit relativ vielen Menschen eher nicht vergrößern. Zwar könnte die Zentralregierung eines solchen Staates versuchen, allen Menschen mit besonderen Merkmalen, die sich in dessen Territorium befinden, bestimmte rechtlich gestützte Vorgaben aufzuerlegen, sich auf bestimmte Weisen zu verhalten. Soweit solche Vorgaben für Menschen relevant wären, die im Netz zweiter Struktur recherchierten, würden diese Menschen auch über die Vorgaben informiert und dadurch eventuell in ihren Entscheidungen für bestimmtes Verhalten beeinflusst. Aber auch alle weltweit, die das digitale Informationsnetz zweiter Struktur zur Vorbereitung von Entscheidungen für bestimmtes Verhalten nutzten, könnten im Rahmen des allgemein verfügbaren digitalen Kenntnisstandes ermitteln, ob mit ihren jeweiligen Anliegen die den Zugehörigen eines bestimmten, von ihnen aus betrachtet ausländischen Staates auferlegten Regeln vereinbar sind. Je mehr dies zuträfe, tendenziell umso mehr würden die zentralregierenden Veranlasser der Vorgaben übernational akzeptiert. Umgekehrt: Je mehr die den Staatszugehörigen auferlegten Verhaltensregeln bestimmten Anliegen von Menschen im Ausland widersprächen, tendenziell umso eher würden Ausländer versuchen, die betreffenden Verhaltensregeln in ihrem jeweiligen Sinne zu ändern. Die Suche nach Möglichkeiten dazu könnten ihnen Recherchen im Netz zweiter Struktur erleichtern. Je erfolgreicher sie damit wären, umso schwächer wäre de facto die Autorität der zentralregierenden Veranlasser bestimmter zur Opposition provozierender Regeln, ihren Willen durchzusetzen.
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Weniger Parallelgesellschaften?