publikationen von Bernhard Mosler

diskurs & Progress

Sich persönlich möglichst sicher fühlen

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Bernhard Mosler

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Je weniger Menschen verstreut auf der Erde leben,  tendenziell umso weniger beeinflussen Menschen einander weltweit.  Tendenziell umso eher kann sich der Einzelne am sichersten fühlen in einer Gruppe von Personen,  die einander persönlich kennen und einander vor Feinden und Naturgewalten beschützen,  wie dies dem Einzelnen,  auf sich allein gestellt,  nicht möglich wäre.

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Mit zunehmender Bevölkerung entstehen immer mehr solche Gruppen,  die bei begrenzt verfügbarem Lebensraum mit zunehmender Wahrscheinlichkeit aufeinandertreffen.   Geraten sie untereinander in Konflikte um knappe begehrte Güter,  dann versuchen sie entweder mit der Macht des Stärkeren diese Güter an sich zu reißen und zu verteidigen.   Oder sie respektieren einander mehr,  erfinden Regeln,  nach denen sie einander Güter tauschen,  arbeitsteilig bestimmte Ziele zum wechselseitigen Vorteil anstreben,  Eigentum gegenseitig anerkennen.

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Je mehr solche Kooperationen zustandekommen,  tendenziell umso eher entsteht das Bedürfnis nach gemeinsamen Organisationsstrukturen.   In der Geschichte sind so Staaten entstanden.

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Je geringeren Konkurrenzdruck und Bedrohtsein Zugehörige eines Staates von Zugehörigen ausländischer Staaten empfinden,  tendenziell umso eher stillen die Zugehörigen eines Staates ihr Bedürfnis nach persönlichem Gefühl des Sicherseins,  indem sie Bemühungen um persönliche Orientierung in ihrer Umwelt auf in den Grenzen ihres Staates Geschehendes beschränken.

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Hingegen je mehr Konkurrenzdruck und Bedrohtsein Zugehörige eines Staates von Zugehörigen ausländischer Staaten empfinden,   tendenziell umso bedeutender wird es für die Zugehörigen eines Staates,  sich als gemeinsame Nation stärker zu fühlen,  dem vermeintlichen oder tatsächlichen Gefährdetsein standzuhalten.

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Je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen weltweit werden,  tendenziell umso weniger reicht den vielen einzelnen Menschen noch das Gefühl an Sicherheit aus,  das ihnen die persönliche Zugehörigkeit zu ihrer jeweiligen Nation ermöglicht.  Tendenziell umso mehr müssen sie sich weltweit vergewissern, ihrer persönlichen Existenz möglichst sicher zu sein.  Tendenziell umso weniger taugen Nationalismus und Abschottung noch als lebenszukunftorientierte Wegweiser.

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Tendenziell umso sicherer fühlten sich die vielen Einzelnen mit symmetrischerem Regieren.   Denn dabei wären die Einzelnen am relativ umfänglichsten aufmerksam für Risiken,  die ihnen persönlich drohen,  beziehungsweise blendeten selektiv aufmerksam am relativ wenigsten Gefahren und deren Abwehr aus.  Je besser dies dem Einzelnen gelänge,  tendenziell umso weniger würde er unter einer diffusen Angst leiden,  von einem eigentlich vorhersehbaren, aber fahrlässig unvorhergesehenen Unglück überrascht zu werden.

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Zuviel Anspruch auf Sicherheit …

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