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Bernhard Mosler
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Je mehr Menschen einem Mitglied eines sozialen Netzwerkes folgen, tendenziell umso weniger weiß derjenige, dem die Aufmerksamkeit zukommt, über die vielen Einzelnen. Je mehr Mitgliedern eines sozialen Netzwerkes ein Mitglied folgt, tendenziell umso weniger kann sich der Interesse Zeigende mit jedem einzelnen Mitglied beschäftigen. Tendenziell umso unwahrscheinlicher finden sich so mehrere Personen für Kontakte außerhalb des Netzwerkes.
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Würden Personen im digitalen Informationsnetz zweiter Struktur nach übereinstimmenden Merkmalen zwischen sich und anderen Menschen recherchieren, dann wäre dies anders. Je mehr übereinstimmende Merkmale jemand zu einer bestimmten anderen Person erkennen, je weniger Potenzial gegenseitigen Schadens, je mehr Potenzial zu gemeinsamem, begehrenswert erscheinendem Aufbau angezeigt würde, tendenziell umso eher bevorzugten die beiden es, einander mehr Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Vielleicht entwickelte sich so ein Trend in sozialen Netzwerken weg von vielen Teilnehmenden, die einander kaum kennenlernen, hin zur Bildung kleinerer Verbünde, in denen Menschen untereinander eher mehr Übereinstimmungen mit Chancen zur Kooperation im Sinne ihrer jeweiligen Anliegen entdeckten.
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Massenpsychologische Ansteckung und symmetrischeres Regieren