publikationen von Bernhard Mosler

diskurs & Progress

China

.Wie in China Lebende ihre per saldo größtmögliche internationale Geltung erlangen könnten

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Bernhard Mosler

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Kommuniqué der Kommunistischen Partei Chinas vom 22. April 2013:

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Es muss strikte politische Disziplin herrschen und ein hohes Maß an Übereinstimmung im Denken,  in der Politik und im Handeln mit dem Zentralkomitee der Partei mit Genosse Xi Jinping als Generalsekretär gewahrt werden.  Es ist weder erlaubt,  Ansichten zu verbreiten,  die den Theorien und der politischen Linie der Partei zuwiderlaufen,  noch öffentliche Erklärungen abzugeben, die den Beschlüssen des Zentralkomitees zuwiderlaufen oder politische Gerüchte oder Erklärungen, die das Ansehen der Partei und des Landes schädigen,  in die Welt zu setzen und zu verbreiten.“

.Wir müssen auf die korrekte Steuerung der öffentlichen Meinung bestehen und die Forderung nach einer korrekten Steuerung in alle Arbeitsbereiche und -prozesse ausweiten.  Alle dazugehörigen Aspekte,  von der Politik zum Inhalt,  vom Programm zur Technologie,  müssen unter unserer Kontrolle stehen.“

Auszüge des Kommuniqué zur aktuellen Situation im Bereich der Ideologie;  regierungsintern ausgegeben am 22. April 2013.

Es wurde verkürzt in der Ausgabe 43 des Mingjing Magazin gedruckt veröffentlicht und auch als Dokument Nummer 9 der Kommunistischen Partei Chinas bezeichnet;

übersetzt ins Deutsche von Clemens Ruben, veröffentlicht online am 26.4.2022 auf China Neican.

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Insoweit sich die Kommunistische Partei der Volksrepublik China (KPCh) an diesem Kommuniqué oder sinnähnlichen Dokumenten orientiert,  versuchen einige wenige Personen mehr als einer Milliarde Menschen zu verbieten,  von ihren jeweiligen individuellen Befindlichkeiten aus Lagen zu beurteilen und  Wünsche zu artikulieren,  die von willkürlich befohlenen Ansichten abweichen.

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Die Konsequenzen:  Je mehr die KPCh freie Meinungsäußerungen der vielen einzelnen vom Regieren betroffenen Menschen unterdrückt,  tendenziell umso eher entgehen der KPCh Beschwerden aus der Bevölkerung.  Tendenziell umso eher merkt sie zu spät,  wenn ihr eine zum Regierungswechsel fähige Zahl von Menschen die Macht entzieht.

Tendenziell umso mehr Kreativität,  die zur ökonomischen Prosperität des Landes beitragen könnte,  wird dabei unterdrückt,  je komplexer Daseinsbedingungen der vielen einzelnen betroffenen Menschen sind.  Denn tendenziell umso mehr unterscheiden sich deren Befindlichkeiten,  Ausschnitte persönlicher Aufmerksamkeit und Handlungsoptionen mit Aussicht auf Wertschöpfung voneinander.

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Je mehr volkswirtschaftliches Potenzial der Volksrepublik durch Verhalten der KPCh unter Verschluss gehalten wird,  mit tendenziell umso geringerer Macht kann sich die KPCh Zustimmung in der Bevölkerung sichern,  Unzufriedenheiten ausgleichen,  Interessen im Ausland zur Geltung bringen.

Je mehr die KPCh individuelle Meinungsäußerungen und Eigeninitiative des relativ hohen Anteils an der Erdbevölkerung von über einer Milliarde Staatszugehörigen unterbindet,  tendenziell umso unwahrscheinlicher gelingt es,  unverzichtbare natürliche Umweltbedingungen für ein Existieren nachfolgender Generationen auf der Erde ausreichend zu schützen.

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Hingegen je mehr von diesen Einschränkungen wegfielen,  auf tendenziell umso mehr verschiedene geldwerte Ideen könnten die vielen Einzelnen kommen,  etwas von ihren Istzuständen aus zu unternehmen.  Tendenziell umso wahrscheinlicher würden die Vielen weniger Beobachtungen existenzrelevanter  Gefahren für sich behalten.  Tendenziell umso eher würden mehr eindämmbare bedrohliche Entwicklungen früh genug sachkundigen Personen bekannt,  um von diesen noch rechtzeitig entschärft zu werden.

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Zunehmende Komplexität schwächt Zentralregierungen

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Jede von zentraler Stelle im Staat geführte Maßnahme hat irgendwelche Folgen.

Doch je komplexer Gegebenheiten werden,  tendenziell umso eher bewirken bestimmte im Staat zentralgeführte Maßnahmen nicht oder nicht nur das,  was deren Entscheider beabsichtigen.

Dies bedeutet auch:  Je komplexer für Menschen relevante Gegebenheiten weltweit sind und werden,  tendenziell umso mehr schwindet die Macht zentralregierender Personen.  Tendenziell umso weniger beherrscht auch die von der KPCh gelenkte Zentralregierung das Geschehen auf dem chinesischen Festland und darüber hinaus.

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Zunehmende Komplexität stärkt die Einflüsse der Millionen einzelnen Menschen

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Je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen weltweit sind und werden,  tendenziell umso hauptsächlicher resultiert der Einfluss,  der von einem begrenzten Territorium wie einem Staat ausgeht,  aus dem Saldo der Einflüsse,  die von den vielen dort lebenden Einzelnen und Gruppen ausgehen.  Dies gilt gleichermaßen für die Volksrepublik China wie für die Vereinigten Staaten und jeden anderen Staat.

Je mehr eine Zentralregierung individuelle Einflüsse von Staatszugehörigen unterdrückt,  tendenziell umso mehr gerät der Staat in seiner Entfaltung ins Hintertreffen gegenüber anderen Staaten,  deren Zugehörige mehr Freiheiten haben,  etwas von ihren individuellen Befindlichkeiten aus mitzugestalten.

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Schutz unverzichtbarer Natur hängt vom Verhalten der Milliarden Einzelnen ab

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Je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen weltweit sind und werden,  tendenziell umso eher betrifft Verhalten eines Einzelnen oder einer Gruppe von mehreren Personen,  das in Bezug auf Schutz und Beeinträchtigung für unser Existieren auf der Erde unverzichtbarer natürlicher Umweltbedingungen relevant ist,  die aktuell lebenden Milliarden Menschen und ihnen nachfolgende weltweit.

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Tendenziell umso angewiesener sind wir hinsichtlich ausreichenden Schutzes unserer Natur zur Sicherung unserer eigenen wie der Existenz von Nachkommen auf permanenten,  durch keine menschliche Willkür behinderten oder verfälschten Informationsfluss und -austausch zwischen Menschen weltweit.

Tendenziell umso weniger akzeptieren all diejenigen,  die eine nachhaltige Zukunft für die Menschheit auf der Erde wünschen,  dass ein Staat mit vielen Zugehörigen von einigen wenigen Personen zentral regiert wird,  deren Launen darüber entscheiden,  was die Vielen wissen dürfen und was nicht,  ungeachtet dessen,  ob Menschen durch das Unterdrücken von Informationen oder Irreführung Schaden erleiden.

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Umfängliche Individuelle Menschenrechte für alle werden Bedingung zum Überleben

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Je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen weltweit sind und je stärkerer Wille sich rührt,  die Erde als Existenzgrundlage für Menschen in Milliardenzahl nachhaltig zu bewahren,  umso gewisser in umso weniger Hinsichten ist die Zentralregierung irgendeines Staates mit der Verneinung individueller Menschenrechte,  die Voraussetzung zu selbstbestimmtem Naturschutz durch die vielen Einzelnen sind,  in der Lage,  ihren Willen nachhaltig durchzusetzen.  Tendenziell umso geringer sind die Aussichten für die KPCh,  mit einer ablehnenden Haltung zu individuellen Menschenrechten international einflussreicher zu werden.

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KPCh schwächt ihre Macht mit diktatorischer Regierungsweise

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Die tendenziell zunehmend komplexe Weltlage sagt der von der KPCh bestimmten Regierung,  dass ihre Autorität und das Gewicht der Volksrepublik in der Staatenwelt umso mehr schwinden,  je länger die KPCh an ihrer diktatorischen Regierungsweise festhalten wird.  Sie stieße bei allen Menschen weltweit,  die eine Zukunft für nachfolgende Generationen wünschen,  auf tendenziell umso entschiedenere Ablehnung,  je näher wir uns der Schwelle nähern,  jenseits derer die Erde für uns aufgrund menschlicher Eingriffe in die Natur unbewohnbar wird.

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Eine international erfolgreiche KPCh

muss unabänderliche Gegebenheiten berücksichtigen

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Menschen,  die etwas vorhaben,  das ihre Existenz besser absichert oder bereichert,  müssen berücksichtigen,  ob und unter welchen Bedingungen übermächtige Natur oder von Menschen zuvor unabänderlich Bewirktes dies zulässt.  Diesbezüglich ignorant riskieren Menschen mit ihren besonderen Anliegen zu scheitern.  Davon ausgehend,  dass weiterhin Menschen in Milliardenzahl auf der Erde leben und dass ihre Lebensbedingungen irreversibel komplex bleiben,  dann verwirklicht seine Absichten nur,  wer sein Verhalten damit kompatibel gestaltet.

So darf auch eine KPCh,  die das Beste für ihr Land will,  nicht ignorieren,  dass ihre Zukunftsvision,  so mächtig wie die Vereinigten Staaten oder gar mächtiger werden zu wollen,  an der zunehmend interdependenten und komplexen Befindlichkeit der Menschheit zu zerschellen droht.  Unter den genannten Prämissen werden die Vereinigten Staaten international nicht mehr so mächtig werden,  wie sie früher zeitweilig waren und nicht so mächtig bleiben,  wie sie gegenwärtig noch sind.  Unter den genannten Prämissen wird es der Volksrepublik China versagt sein,  soviel Hegemonialmacht zu erlangen,  wie sie die Vereinigten Staaten eine Zeit lang darzustellen vermochten.  Was sind die Gründe dafür?

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Übernationale Komplexität schwächt bis neutralisiert hegemoniale Ambitionen

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Erscheint es der KPCh als lohnendes Ziel,  die Vereinigten Staaten als Vormacht abzulösen,  verkennt die Partei,  dass je länger mehrere Milliarden Menschen gleichzeitig auf unserer in ihren verteilbaren natürlichen Ressourcen begrenzten Erde leben,  tendenziell umso mehr Sachzwänge sich aus zunehmenden Interdependenzen ergeben,  und umso wahrscheinlicher weder die Vereinigten Staaten noch die Volksrepublik China noch irgendein Staat sonst künftig eine Vormachtstellung nachhaltig aufrechterhalten oder erlangen können in dem Sinne,  dass einige,  die meisten oder alle anderen Staaten von der Vormacht abhängig,  die Vormacht selbst umgekehrt von keinem anderen abhängig gemachten Staat in dem Maße abhängig sein würde.

Soll die Volksrepublik China weltweit präsent von Handels- und Lieferketten profitieren,  dann ist diesbezüglich,  je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen weltweit sind,  tendenziell umso kontraproduktiver der Versuch ihrer Führung,  ausländische Territorien,  zum Beispiel im Südchinesischen Meer,  gegen internationales Recht verstoßend erobern zu wollen.

Je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen weltweit werden und je mehr Menschen weltweit symmetrischer mitregierten,  tendenziell umso wahrscheinlicher scheiterte die Führung der Volksrepublik China mit dem Versuch, einen gegen internationales Recht verstoßenden territorialen Anspruch durchzusetzen,  weil sie nicht nur mit eventueller Gegenwehr des unmittelbar angegriffenen Staates zu rechnen hätte,  sondern auch den Widerstand von symmetrischer Mitregierenden weltweit zu spüren bekäme,  die sich durch Fernwirkungen der Aggression gestört oder geschädigt sähen.  Darin unterschiede sich die Volksrepublik China in nichts von irgendeinem anderen Staat,  der expansionistisch Gebietsansprüche durchzusetzen versuchte.

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Je mehr internationale Komplexität,

umso eher Machtzuwachs international für die KPCh,

wenn möglichst vlele Betroffene davon profitieren

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.Je komplexer Daseinsbedingungen von Menschen sind und werden,  tendenziell umso eher erweitert seine Macht und seinen Einfluss international nur,  wer mit umsichtigem,  auch die Interessen von Verhandlungspartnern wie auch vom Ergebnis passiv Betroffener berücksichtigendem Egoismus vorgeht.  Finden sich Ausländer in Schlüsselpositionen der Politik,  der Wirtschaft,  von Bildungseinrichtungen,  von Instituten der Wissenschaft,  die dazu bereit sind, sich von der KPCh zu Erfüllungsgehilfen von deren Interessen „anfüttern“ zu lassen,  ohne dass sich die Partei zuvor vergewissert hat,  dass davon auch die betroffenen ausländischen Völker profitieren,  dann erweist sich ein vermeintlicher Gewinn an Einfluss daraus tendenziell umso eher als flüchtig,  je komplexer die Daseinsbedingungen sind und je mehr Menschen symmetrischer mitregieren.  Denn missachten die unterwürfig oder korrupt erscheinenden Ausländer Anliegen der eigenen Bevölkerung und je auffälliger und häufiger dies geschieht,  umso wahrscheinlicher baut sich umso größerer Widerstand nicht nur gegen die Erfüllungsgehilfen,  sondern auch gegen die KPCh vom Ausland her auf.

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Wer nachfolgende Generationen will,  entwickelt die Regierungsweise Taiwans weiter

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Es liegt nicht nur im Interesse der meisten Taiwaner,  sondern von Menschen weltweit,  dass Taiwan seine repräsentativ demokratische Regierungsweise fortsetzen kann.  Denn die Regierung in Taiwan ist bereits weiter als die Volksrepublik China fortgeschritten auf einem Weg,  der das Land näher an symmetrischeres Regieren heranführt.  Dahin muss die Menschheit gelangen,  wenn sie nicht riskieren will,  selbstverschuldet früher zu enden,  als mutmaßlich irgendwann später ein übermächtiges Naturereignis dies erzwingen wird.  Wer eine Zukunft für nachfolgende Menschen will,  muss eine der Regierungsweise Taiwans im Wesentlichen ähnliche Regierungsweise in der Volksrepublik China mit der Perspektive der Weiterentwicklung zu symmetrischerem Regieren gutheißen.

Dies würde auch hinsichtlich der Beziehungen zwischen den Volkswirtschaften Europas und Chinas,  und darüber hinaus weltweitem ökonomischem Prosperieren bestmögliche Rahmenbedingungen bieten.

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Mit gewaltsamer Eroberung Taiwans

könnte die KPCh das Ende ihrer Diktatur beschleunigen

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Taiwan gegen den mehrheitlichen Willen der dortigen Bevölkerung der Regierung in Bejing zu unterwerfen,  könnte als Reaktion darauf die der Diktatur ablehnend gegenüber stehenden politischen Kräfte in Taiwan und der Volksrepublik zusammen stark genug machen,  das Blatt auf dem Festland zu einer Regierungsweise hin zu wenden,  wie sie bereits im Jahr 2024 ähnlich in Taiwan praktiziert wird,  und diese Regierungsweise zu symmetrischerem Regieren hin weiterzuentwickeln.

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Chance auf mehr Einfluss für Menschen aus China als jemals zuvor

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Symmetrischer mitregierend hätten mehr als eine Milliarde Menschen in der Volksrepublik die Chance,  sich tendenziell selbstbestimmter mit ihren besonderen Begabungen und persönlichen Anliegen zur Geltung zu bringen,  als das bisherige Regiertwerden durch die KPCh wie auch ein aus repräsentativ parlamentarischer Demokratie hervorgehendes Regiertwerden dies ermöglichte.  Die Vielen könnten auf allen möglichen Einsatzfeldern addiert und aus Kooperation Mehrwert schaffend all das zusätzlich zu einer gedeihlichen Entwicklung ihres Landes und darüber hinaus beitragen,  was ihnen beim zentralen Regieren durch einige wenige Personen verwehrt bliebe.

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Die zustandekommenden Mehrbeiträge wären per saldo gegenüber ausgeprägt repressivem Regiertwerden durch die KPCh voraussichtlich größer,  als es die per saldo zustandekommenden Mehrbeiträge gegenüber einem zuvor aus repräsentativ parlamentarischer Demokratie hervorgehenden Regieren mit funktionierender Gewaltenteilung und umfänglicher individueller Rechtssicherheit für grundsätzlich jeden Einzelnen wären.  Deswegen wäre es eher leichter zu bewerkstelligen,  in der Volksrepublik als Zwischenschritt eine aus repräsentativ parlamentarischer Demokratie hervorgehende Zentralregierung einzuführen und sich erst von da aus mit symmetrischerem Regieren zu identifizieren,  als direkt von ihrer ausgeprägt diktatorischen Regierungsweise zu symmetrischerem Regieren überzugehen.

 

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