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Bernhard Mosler
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Fast alle Zugehörigen eines Staates sind sich einig in ihrem Verlangen nach Gewährleistung einiger existenzieller Grundlagen wie das Atmenkönnen möglichst verträglicher Luft. Dies sieht jeder seiner Sinne Mächtige ein, der noch etwas in seinem Leben vorhat. Kaum einer von ihnen hat etwas gegen zentral veranlasste Maßnahmen, die nachweislich der Erfüllung eines solchen Anliegens bei Berücksichtigung der entscheidungsrelevanten Merkmale aller Betroffenen dienen.
Allerdings je komplexer lebensweltliche Zusammenhänge für Zugehörige eines Staates sind, tendenziell umso mehr können diese sich in ihrem persönlichen Befinden voneinander unterscheiden. Je mehr sich Staatszugehörige in ihren Befindlichkeiten voneinander unterscheiden, tendenziell umso größer ist das Risiko, dass persönliche Anliegen eines zufällig aus einer mit bestimmten zentral geführten Maßnahmen zu begünstigenden Personengruppe ausgewählten Staatszugehörigen gar nicht gefördert werden, sondern davon unberührt bleiben oder sogar beeinträchtigt werden. Tendenziell umso eher verfehlen die Maßnahmen dahinein gesetzte Erwartungen. Tendenziell umso weniger können sich Staatszugehörige darauf verlassen, dass ihre eigenen Interessen gewahrt werden, wenn sie zentralregierenden Personen Befugnisse erteilen, stellvertretend für sie Entscheidungen zu treffen, die persönliche Anliegen tangieren.
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Je komplexer Daseinsbedingungen sind, tendenziell umso geringer ist die Macht zentralregierender Personen, ihren politischen Willen durchzusetzen. Tendenziell umso mehr beschränkt sich ihre Macht darauf, die Millionen Staatszugehörigen in ihren Freiheiten zu individuellem Verhalten einzuschränken und darauf, etwas irgendwie Funktionierendes zu beschädigen oder zu zerstören, ohne dass davon das zusammen Existieren und der Lebenskomfort möglichst vieler einzelner Staatszugehöriger profitieren.
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Je komplexer Daseinsbedingungen sind, tendenziell umso wahrscheinlicher kann der Einzelne den meisten Einfluss auf sein gesellschaftliches Umfeld erlangen, wenn er möglichst gut begreift, was für Neben- und Fernwirkungen er voraussichtlich mit seinem besonderen Verhalten auslöst oder begünstigt. Mit solchen Folgen kann der Einzelne umso eher persönlich zufrieden sein, je vollständiger diese seinen persönlichen Anliegen entsprechen, je vorbehaltloser er sich mit den Folgen zu identifizieren vermag.
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Der Zugang zum digitalen Informationsnetz zweiter Struktur für Recherchen zur Vorbereitung von Entscheidungen für bestimmtes Verhalten würde es dem Einzelnen erleichtern herauszufinden, mit welchem persönlichem Verhalten er sein gesellschaftliches Umfeld am mächtigsten im Sinne seiner persönlichen Anliegen beeinflussen könnte. Nicht bloß einer kleinen Anzahl besonders Privilegierter sondern mehreren Milliarden zur gleichen Zeit lebenden Menschen könnte diese Chance zuteil werden.
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