.
Bernhard Mosler
.
.
In je mehr Spezialgebiete sich disziplinäre Wissenschaft aufteilt, tendenziell umso enger ist die Fachkompetenz, die dem einzelnen Forschenden zugebilligt wird. Tendenziell umso eher entfernt sich dieser wie auch ein entsprechend vorgebildeter disziplinär wissenschaftsbasierter Experte ohne Verfügung über die ergänzende zweite Forschungsstruktur davon, ein größeres Ganzes in seine fachlichen Überlegungen einzubeziehen. Unter spezifischen Bedingungen tendenziell umso schwerer kann es einem disziplinär wissenschaftsbasierten Experten fallen, im Gegenstand seiner Aufmerksamkeit eine Entsprechung in vollständigem lebensweltlichem Geschehen zu erkennen, sich für existenzrelevante gesellschaftliche Folgen seines Tuns mitverantwortlich zu fühlen.
.
Wer hingegen zusätzlich in der zweiten Forschungsstruktur unterwegs wäre, verfügte über das zugehörige digitale Informationsnetz und wäre tendenziell eher imstande zu ermitteln, was für lebensweltliche Neben- und Fernwirkungen bestimmte wissenschaftsbasierte Entscheidungen auf Basis des aktuell allgemein digital verfügbaren Kenntnisstandes haben oder voraussichtlich mit sich bringen könnten. Entsprechend größer wäre seine persönliche Mitverantwortung für das, was sein wissenschaftsbasierter Beitrag an lebensweltlichen Neben- und Fernfolgen mit sich bringt, falls er diese Folgen im vorhinein im Netz zweiter Struktur hat recherchieren und als Potenzial hat mitberücksichtigen können.
.
.