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Bernhard Mosler
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Jedes Naturgesetz, alles regelmäßig wiederkehrend Erscheinende, das nicht schon als Urgesetz zu Beginn von irgendwelchen Handlungen im Kosmos vorgegeben war, wird vom Verhalten der Körper bestimmt, die von außen betrachtet das Naturgesetz gemeinsam auf besondere Weise zum Ausdruck bringen.
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Die vielen dazu beitragenden Körper entscheiden, jeder für sich aus seiner einzigartigen Lage heraus, wie sie sich verhalten. Der äußerlichen Betrachtung entzieht sich die Vorhersage, welches Verhalten der bestimmte einzelne Körper in der Gruppe der Vielen unter mehreren Optionen auswählt.
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Jeder Körper, der zum Erscheinungsbild von etwas beständig wiederkehrend Erscheinendem beiträgt, hat in unterschiedlichen Maßen die Freiheit, sein Verhalten selbst zu bestimmen. Diese Freiheit kann zunehmen oder beschnitten werden.
Was bedeutet dies für den Lebenskomfort von Menschen ?
Zunahme persönlicher Freiheit bedeutet tendenziell mehr individuell zu definierenden Lebenskomfort. Beschneiden persönlicher Freiheit bedeutet tendenziell Reduktion individuell zu definierenden Lebenskomforts.
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Mehr selbst im Sinne ihrer jeweiligen individuellen Anliegen möglichst erfolgreich mitbestimmen, was geschieht, und damit das steigern, was sie jeweils subjektiv als Lebenskomfort empfinden, können die vielen einzelnen Menschen umso eher, je kompetenter sie in ihrer jeweiligen Befindlichkeit Risiken sowie Gelegenheiten ermitteln, sich im Sinne ihrer persönlichen Anliegen zu verhalten. Diese Kompetenz für sich zu erweitern, ermöglichte den Einzelnen der Zugang zum digitalen Informationsnetz zweiter Struktur.
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Je mehr einem einzelnen Menschen oder einer Gruppe die Freiheit beschnitten wird, sich so oder anders zu verhalten, tendenziell umso weniger kann sich der einzelne Mensch oder die bestimmte Gruppe weiterentwickeln im Sinne ihrer jeweiligen Anliegen. Umso weniger können die Einzelnen höher entwickelte Regelmäßigkeiten erreichen. Tendenziell umso weniger Lebenskomfort bringt der Einzelne zustande – was auch immer er individuell darunter versteht.
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Eine Volkswirtschaft oder ein anders zu beschreibender Wirtschaftsraum setzt sich aus vielen Teilnehmenden und ihren jeweiligen Verhaltensweisen zusammen. Wie sich die Teilnehmenden jeweils verhalten, kann kein Forschender genau vorhersagen. Zum Beispiel kann ein Wirtschaftswissenschaftler bloß theoretisch behaupten, nicht empirisch nachweisen, dass unter bestimmten einschränkenden Prämissen, ohne Berücksichtigung von vielem Anderem dies und das geschieht.
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Zentralregierende Personen können dirigistisch eingreifen, definierte Personenkreise an bestimmtem Verhalten hindern oder zu besonderem Verhalten anzuregen versuchen. Aber die von zentraler Stelle Eingreifenden bestimmen in komplexen Verhältnissen nur sehr unzulänglich, was tatsächlich geschieht, wie sich ihre Vorgaben auf den Lebenskomfort der vielen einzelnen davon Betroffenen auswirken.
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Je heftiger und weitläufiger eine ökonomische Krise wütet, tendenziell umso mehr Menschen beeinträchtigt die Krise in ihrem persönlichen Lebenskomfort. Eine solche Krise kann dadurch zustandekommen, dass zentralregierende Personen, denen es in komplexer Lage an analytischem Überblick und Voraussicht mangelt, oder die allzu leichtfertig im Umgang mit bekannten Risiken den vielen Staatszugehörigen schadensträchtiges Verhalten vorschreiben.
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Eine solche Krise kann auch eine Folge dessen sein, dass sich Akteure auf Märkten in einer Weise verhalten, die ahnungslos oder bewusst billigend in Kauf nehmend schadensträchtige Neben- und Fernwirkungen zu Lasten einer größeren Personenzahl zulässt, ohne dass die Vielen dazu in der Lage wären, die Schadensentwicklung früh genug zu erkennen, um sie im Keim ersticken zu können.
Auch ihre diesbezüglichen persönlichen Fähigkeiten erweitern und so den Bestand wie die Entwicklung ihres jeweiligen Lebenskomforts tendenziell besser vor ökonomischen Krisen schützen könnten die vielen Einzelnen mit dem Zugang zum Informationsnetz zweiter Struktur.
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Gefahr zu zentralen Regierens …