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Bernhard Mosler
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Könnte symmetrischeres Regieren zur Vereinigung mehrerer Staaten führen?
Beispiel Mittel- und Westeuropa
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Zwar gibt es große Unterschiede zwischen den Staaten Europas. Besonders unterscheiden sich die nur teilweise europäischen Staaten Russland, dessen außerterritoriale europäische Einflusssphäre sowie die Türkei von den übrigen europäischen Staaten. Doch in manch einem Mittel- oder Westeuropäer, der einen anderen Kontinent besucht und zurückkehrt, kommt beim Betreten europäischen Bodens schon ein Bisschen das Gefühl auf, wieder zuhause zu sein, auch wenn zwischen dem Gefühl und seiner Wohnung noch mehrere tausend Kilometer liegen. Was dieses Gefühl ausmacht, lässt sich nicht genau beschreiben.
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Einige Mitglieder europäischer Staaten, die der Europäischen Union angehören, sehen darin nur etwas Vorübergehendes auf dem Weg zum weiterreichenden Ziel eines europäischen Bundesstaates. Allerdings kann sich dies nur soweit erfüllen, wie Menschen dazu bereit sind, einen solchen größeren Staat im Bewusstsein übereinstimmender Identität persönlich mitzutragen.
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Je schwächer Menschen sich aus eigenem Überzeugtsein zu einem bestimmten Staat bekennen, desto weniger gibt es ihn. Dies gilt auch für einen europäischen Bundesstaat. Klar festzustellen ist, dass gegenwärtig noch nicht genug Europäer in so vielem übereinstimmen und sich einander verbunden fühlen, einen gemeinsamen Bundesstaat bilden zu können. Niemand weiß, ob es jemals dazu kommen wird und gegebenenfalls welche europäischen Staaten dazugehören werden. Für die meisten Betroffenen hat die Erfüllung anderer Wünsche Priorität vor dem Ziel der Vereinigung des eigenen mit anderen europäischen Staaten.
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In dieser Situation ist den persönlichen Anliegen aller Betroffener vermutlich eher damit gedient, wenn jeder bei Gelegenheit entscheidet, ob in welchen Hinsichten und welchen Umfängen es seinen persönlichen Interessen entspricht, mit Menschen eines europäischen Auslandes zu kooperieren. Dies ist eigentlich nichts Neues. Doch erleichtern könnte man es den vielen Einzelnen, in digitalen Recherchen Möglichkeiten solcher Kooperationen zu ermitteln, die ihnen sonst eher verborgen blieben.
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Verfügend über das digitale Informationsnetz zweiter Struktur wären die Vielen imstande, umfänglicher zu ermitteln, was sie im Sinne ihrer persönlichen Anliegen international miteinander tun, ob und gegebenenfalls wie sie voneinander profitieren könnten. Angenommen einige Menschen ermittelten in dem Informationsnetz entsprechende Potenziale. In ihrem Bemühen, diese für sich zu nutzen, wären sie erfolgreich. Auch ohne eine Vereinigung ihrer jeweiligen Staaten anzustreben, vollzögen sie winzige Schritte dahin. Je mehr Menschen dazu beitrügen, eine umso stärkere Tendenz zu einem größeren gemeinsamen Staat hin entwickelte sich. Dabei wären die Vielen darauf bedacht, nur soweit zu gehen, wie ihren Kenntnisständen nach mit ihren jeweiligen Anliegen vereinbar. Damit wäre auszuschließen, dass einige wenige Personen zentralregierend eine weiterreichende politische Union Millionen Menschen zu diktieren versuchen und das Vorhaben an Widerständen von Menschen scheitert, die daraus Nachteile für sich befürchten.
Für Befürwortende einer Vereinigung europäischer Staaten verbesserten sich die Aussichten, dass milliardenfach individuelles, Recherchen im Informationsnetz zweiter Struktur folgendes Verhalten Zugehörige mehrerer europäischer Staaten irgendwann zu soviel gemeinsam Funktionierendem bringen könnte, sich übereinstimmend mit einem größeren gemeinsamen Staat zu identifizieren.
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Territorien ohne ausreichende Zentralregierung