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Bernhard Mosler
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Je komplexer lebensweltliche Gegebenheiten sind, tendenziell umso eher beschränkt sich eine Beschädigung darin auf keinen von Menschen beabsichtigten Rahmen. Tendenziell umso weniger kann sich irgendwer, der eine Zukunft für sich wie auch nachfolgende Menschen wünscht, eine Fehleinschätzung als Motiv für Zerstörung von etwas leisten, dessen Beitrag nicht auszuschließen für ihn und/oder nachfolgende Generationen in besonderen Hinsichten existenziell relevant sein könnte. Denn tendenziell umso unkontrollierbarer ist das anschließende Geschehen. Tendenziell umso verheerender können unbeabsichtigte Neben- und Fernwirkungen sein.
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Deshalb liegt es auch im Interesse eines jeden Staates, nur gegen irgendwen oder irgendetwas mit dem Versuch präventiver Zerstörung vorzugehen, nachdem ein tatsächliches Bedrohtsein durch bestimmte Quellen möglichst genau ermittelt worden ist und nicht allein auf ein diffuses Gefühl hin, von einer bestimmten Stelle könnte vielleicht aktuell oder irgendwann einmal eine Gefahr ausgehen.
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Unter den gegebenen komplexen Daseinsbedingungen müssen Menschen möglichst klar erkennen können, ob und gegebenenfalls in welcher Weise sie selbst, ihre besondere Gruppe, das Land, mit dem sie sich identifizieren, bedroht sind, bevor sie mit dem Motiv des Sichgefährdetfühlens etwas zerstören. Ein Instrument digitaler Recherche, wie es das Informationsnetz zweiter Struktur darstellte und das möglichst vielen Menschen zugänglich sein würde, könnte es erleichtern, tatsächliches von bloß vermeintlichem Bedrohtsein zu unterscheiden.
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Nicht nur Fachleute müssen existenzielle Risiken beurteilen können