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Bernhard Mosler
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Wann individuelle Freiheit möglichst Vieler ökonomische Prosperität fördert
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Je komplexer Daseinsbedingungen werden, tendenziell umso schwerer fällt es den einzelnen Menschen, im eigenen Kopf für sie persönlich relevante Ereignisse und Entwicklungen in ihren Chancen und Risiken im Sinne der eigenen Anliegen zu begreifen und daraus Schlüsse für ihr Verhalten zu ziehen. Tendenziell umso weniger persönliche Freiheiten zur Lebensgestaltung erkennen die Einzelnen. Tendenziell umso unfähiger erweisen sich auch aus parlamentarischer Demokratie hervorgehende zentralregierende Personen, erklärte Ziele zu verwirklichen. Tendenziell umso bereiter sind aber auch die Einzelnen, mangelhaftes Berücksichtigen von Unterschieden in den individuellen Befindlichkeiten durch zentralregierende Personen, Überwachtwerden und Entmündigung hinzunehmen. Denn umso eher erscheint es ihnen in ihrer subjektiv als unübersichtlich empfundenen Umwelt erträglicher, sich um den Preis freierer Selbstgestaltung „an die Hand nehmen“ zu lassen. Tendenziell umso weniger Staatszugehörige profitieren von dem System zu Lasten aller anderen. Tendenziell umso eher nimmt das Regieren des Staates mehr Merkmale des Diktatorischen an.
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Ein ausgeprägt diktatorisch geführter Staat kann vielleicht eine Zeit lang die relativ stärkste Volkswirtschaft der Welt bilden und mit dieser Macht politischen Druck auf andere Staaten ausüben. Aber ein ausgeprägt diktatorisch geführter Staat kann niemals die Möglichkeiten ökonomischer Prosperität so ausschöpfen wie ein Staat, der seinen vielen Teilnehmern mehr individuelle Freiheiten und mehr individuelle Rechtssicherheit bietet.
Denn die zentral Regierenden sind auf die Beiträge der vielen Einzelnen angewiesen. Diese setzen sich eher motivierter für etwas ein, wenn dies, in ihren Köpfen begriffen, persönlichen Anliegen entspricht, als wenn sie einem Befehl folgen, mit dessen Ausführung sie sich wenig oder gar nicht identifizieren.
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Je mehr die vielen einzelnen an einer Volkswirtschaft Teilnehmenden durch zentrale Eingriffe daran gehindert werden, von ihrem jeweiligen individuellen Befinden aus im Sinne ihrer persönlichen Anliegen in das Geschehen einzugreifen, tendenziell umso eher unterbleibt auch geldwertes persönliches Sicheinbringen in einer Vielfalt, die niemand von zentraler Stelle initiieren könnte. Je mehr geldwertes persönliches Sicheinbringen unterbleibt, umso eher übersteigt dies addiert den mit zentralen Eingriffen zu generierenden Geldwert. Tendenziell umso schwächere in Zahlen auszudrückende Merkmale der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung ergeben sich daraus.
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Umgekehrt, je selbstbestimmter die vielen einzelnen an einer Volkswirtschaft Teilnehmenden von ihrem jeweiligen individuellen Befinden aus im Sinne ihrer persönlichen Anliegen in das Geschehen eingreifen, tendenziell umso eher schöpfen sie ihre persönlichen Potenziale aus, Geldwertes zu schaffen, das zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung beiträgt.
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Individuelle Freiheiten können die vielen einzelnen Staatszugehörigen allerdings nur soweit für sich nutzen, wie sie im eigenen Kopf verstehen, was von dem um sie herum Geschehenden für ihre individuellen Anliegen relevant ist, wie sie ihrem persönlichen Interesse folgend in das Geschehen eingreifen können. Je besser die Einzelnen sie tangierende Gegebenheiten begreifen, tendenziell umso eher entgehen ihrer Aufmerksamkeit keine darin enthaltenen Gelegenheiten zum Generieren von Geldwertem. Sind solche Gelegenheiten vorhanden und werden erfolgreich wahrgenommen, steigern sich tendenziell in Geld zu messende persönliche und damit auch volkswirtschaftliche Ergebnisse.
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Angenommen, die meisten Einzelnen betrachten von ihrer persönlichen Lage aus einen Niedergang oder Zusammenbruch ihrer Volkswirtschaft als schädlich. Je kompetenter die Einzelnen im Umgang mit komplexen Gegebenheiten sind, tendenziell umso eher sind sie auch in der Lage, sie persönlich betreffende Gefahren für die Volkswirtschaft zu erkennen und auch, ob und wie sie selbst dazu beitragen könnten, die Gefahren zu reduzieren. Je mehr Menschen eine Gefahr für die Volkswirtschaft in einem Stadium der Entwicklung erkennen, in dem diese noch zu beherrschen ist und je mehr Menschen sich an der Gefahrenabwehr beteiligen, tendenziell umso besser sind die Aussichten, einem Niedergang oder Zusammenbruch der Volkswirtschaft auszuweichen.
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Ihre persönliche Kompetenz im Umgang mit komplexen Gegebenheiten erhöhen könnten alle an die digitale Welt angeschlossenen und ihrer Sinne mächtigen Menschen bei freier Verfügung über das digitale Informationsnetz zweiter Struktur als Instrument der Recherche. Mit dem Zugang zu der größeren persönlichen Verhaltenskompetenz würde die Überlegenheit eines Wirtschaftens, das den Teilnehmenden relativ viel Freiheit zur Gestaltung lässt, deutlicher werden.
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Weniger leichtfertige Geschäfte …