Bernhard Mosler
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Was liberale Gesellschaften mit sozialen Marktwirtschaften leisten,
hängt von der persönlichen Verhaltenskompetenz aller Mitwirkenden ab
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Frank Baasner:
.„Wenn wir unsere liberalen Gesellschaften mit unseren sozialen Marktwirtschaften in Zukunft retten wollen, muss ein Versprechen wieder eingelöst werden: Wer sich anstrengt, der muss soziale Aufstiegschancen haben. Wenn stattdessen immer mehr Menschen Angst haben, trotz viel Anstrengung und Arbeit in einen prekären Zustand abzurutschen, glauben die Menschen nicht mehr an das System.“
.Frank Baasner, Direktor des Deutsch-Französischen Instituts in Ludwigsburg, zitiert in der Zeitschrift Euro 02-2019; S. 23; Artikel: Die Revolution frisst ihr Kind – Die Proteste der Gelbwesten bremsen die Reformen von Präsident Emmanuel Macron – Das kann nicht nur Frankreich, sondern auch die EU tiefer in die Krise stürzen; von Julia Pfanner
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Eine liberale Gesellschaft mit sozialer Marktwirtschaft kann nur sehr bedingt das Versprechen einlösen, persönliche Anstrengung mit sozialen Aufstiegschancen zu belohnen. Wenn der einzelne Mensch seine Fähigkeiten falsch einschätzt, wenn er zwar mit viel Anstrengung, aber auf ungeeignete Weise ein bestimmtes Vorhaben angeht, wenn eine unglückliche Koinzidenz ihm den Weg versperrt, kann ihn keine liberale Gesellschaft mit sozialer Marktwirtschaft vor einer Enttäuschung bewahren.
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Nur der seiner Sinne mächtige einzigartige Mensch kann seine besondere Befindlichkeit von seiner Person aus subjektiv wahrnehmen. Wer für Millionen Staatszugehörige Rahmenbedingungen setzt, die sich durch Liberalität und soziale Marktwirtschaft auszeichnen, oder einen einzelnen Staatszugehörigen berät, kann dessen Befinden und Gelegenheiten zur Verwirklichung seiner besonderen Anliegen niemals so subjektiv umfassend erkennen wie dieser selbst – auch mit Recherchen im digitalen Informationsnetz zweiter Struktur nicht. Zu dem Netz muss der Mensch selbst Zugang haben und sich dessen mit von seinem einzigartigen Befinden aus gestellten Fragen bedienen, wenn er seine Anliegen weitestmöglich verwirklichen möchte.
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Je besser der Einzelne von seiner Subjektivität aus mit Recherchen im Netz zweiter Struktur erkennt, was für Möglichkeiten sich ihm bieten, seine Anliegen zu verwirklichen, tendenziell umso weniger ohnmächtig fühlt er sich. Tendenziell umso weiter weg ist er von Gefühlen der Angst, trotz viel Anstrengung und Arbeit in einen prekären Zustand abzurutschen. Tendenziell umso fester glaubt er daran, in dem gegebenen System seine persönlichen Interessen verwirklichen zu können, wenn jung und leistungsbereit genug, soziale Aufstiegschancen zu haben. Tendenziell umso unwahrscheinlicher wird er, werden Gruppen im Staat unzufrieden wegen eines Mangels an persönlicher Perspektive der Lebensgestaltung. Tendenziell umso besser sind die Aussichten für unsere liberalen Gesellschaften mit unseren sozialen Marktwirtschaften.
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Potenziale ökonomischer Prosperität