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Bernhard Mosler
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Mit der zweiten Forschungsstruktur entgingen Forschenden beim Recherchieren
eher keine für ihren Gegenstand werthaltigen, digital zugänglichen Informationen
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In der disziplinären und von da ausgehend interdisziplinären Forschungsstruktur recherchieren Forschende zu einem bestimmten Gegenstand vorwiegend im Rahmen einer bestimmten Disziplin oder im Rahmen mehrerer Disziplinen und damit unter einer schon willkürlich zusammengestellten Vorauswahl von Informationen. Hat ein Wissenschaftler die Freiheit, zu seiner Recherche zwischen verschiedenen digitalen Netzen mit unterschiedlich zusammengestellten Informationen zu wählen, entscheidet er sich willkürlich für ein bestimmtes Netz oder mehrere bestimmte Netze und findet dann nur die in seiner Netzauswahl gespeicherten Informationen.
Mehrere disziplinär Vorgehende beschreiben und beurteilen denselben Gegenstand zuweilen von unterschiedlich selektierten Informationen aus. Damit zeigen sie, dass man in der Wissenschaft bestimmte Dinge auf verschiedene Weisen deuten kann. Zugleich erschweren sie es damit einem Forschenden – besonders wenn er in einem ihm fremden Fachgebiet als Laie recherchiert -, eine bestimmte wissenschaftliche Aussage als die eindeutig richtige zu identifizieren. Dies schränkt den Wert einer bestimmten wissenschaftlichen Aussage tendenziell ein, reduziert den Mehrwert einer wissenschaftlich begründeten Aussage gegenüber einer laienhaften Beurteilung des Gegenstandes.
Je undurchsichtiger und schlechter erkennbar der Mehrwert einer wissenschaftlich begründeten Aussage für einen Betrachtenden ist, tendenziell umso eher neigt er dahin, eine wissenschaftlich begründete und eine laienhafte Aussage als gleichrangig anzusehen. Tendenziell umso unsicherer ist es für ihn, auf dieser Informationsbasis eine eigene wissenschaftliche Aussage zu treffen.
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Wer in der zweiten Forschungsstruktur unterwegs wäre, träfe zwar ebenfalls eine Auswahl von Informationen, auf deren Basis er einen bestimmten Gegenstand beschreibt und deutet. Aber er wählte die Informationen weniger willkürlich aus. Er fragte in dem einen Informationsnetz, das der zweiten Forschungsstruktur folgt und soweit technisch erfüllbar, stets nahezu sämtliche aktuell öffentlich zugänglichen digital lesbaren Informationen über Details und Zusammenhänge des Universums enthalten soll, nach den übereinstimmenden Merkmalen von mindestens zwei irgendwie definierten Körpern. Um die Frage beantworten zu können, versuchte er kompromisslos so viele Merkmale wie irgend möglich über die jeweiligen Körper zu identifizieren und miteinzubeziehen. Diese Aufgabe ist so klar definiert, dass ein anderer damit Befasster nicht anders könnte, als genau oder annähernd die gleichen Informationen zu beschaffen und zu berücksichtigen.
So fiele es dem im Netz zweiter Struktur recherchierenden Wissenschaftler in Bereichen, wo er fachspezifischer Laie ist, tendenziell leichter, wissenschaftliche Aussagen für verlässlich zu halten.
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Verständnis von fachspezifischen Laien …